Übersicht
Korsika – GR 20
Ich habe mich aus folgenden Gründen entschieden, den GR 20 ausserhalb der Saison zu begehen. Einerseits bin ich gerne alleine und in einsamen Gebieten unterwegs. Andererseits verfüge ich über genügend Trekking-Erfahrung, die mir die nötige innere Sicherheit gibt. Im April/Mail liegt nämlich in hohen Lagen noch Schnee, durch den ich mich ab und zu kämpfen musste.
Zudem ist man komplett auf sich alleine gestellt. Während der dreizehn Tage ist mir lediglich ein einziger Wanderer entgegen gekommen, der den ganzen GR 20 beging. Auch in Hütten ist man auf sich selber gestellt. Sämtliche Hütten sind noch nicht bewartet. So musste ich den gesamten Proviant mittragen.
Unterwegs
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangDer Weg ist sehr abwechslungsreich. In tieferen Lagen führt er über bequeme Pfade durch die Wälder.
Leben im Refuge
Leben im Refuge
Doch eigentlich ist es einfach wahnsinnig toll, dass Parc Naturel Régional de Corse (PNRC) die Hütten ausserhalb der Saison offen lässt und man diese nutzen darf - Danke!
In den Refuges gibt es jeweils einen Tresor, in welchen das Geld für die Übernachtung reingeworfen werden kann. Da ich zu wenig Bargeld dabeihatte, schickte ich danach einen Check zur PNRC.
Er kam nur vor dem geschlossenen Refuge d'Asinau zum Einsatz.
Packliste
Packliste
In Porto Veccio habe ich mich mit frischen Früchten, Brot und Saucisson für die ersten Tage eingedeckt, womit ich in Conca etwa 19-20 kg auf dem Rücken hatte.
Im gebirgigeren Nordteil hatte ich dann weniger als 15 kg zu tragen.
Eigentlich alles habe ich auf der Reise verwendet. Gefehlt hat mir nichts, ausser vielleicht einem kleinen Handystativ für Fotos mit Selbstauslöser :-). Für die Selfies fixierte ich das Handy jeweils mit Steinen.
Die konkreten Produktempfehlungen sollen keine Kaufempfehlung sein. Die Notizen sind für mich, damit ich für eine nächste Tour weiss, was sich bewährt hat.
Basis
- 80L Rucksack + Regenüberzug
- Wanderschuhe (unbedingt wachsen)
- Hose synthetisch dünn (Decathlon)
- Gurt
- 2x Paar Wandersocken (TK1)
- 2x enganliegende Boxershorts (Trunks) synthetisch
- T-Shirt kurz
- Thermo-Shirt lang
- Thermo-Unterhose lang
- Windstopper-Jacke
- 4 wasserdichte Packsäcke
- WC-Papier + Feuerzeug
Wärme-, Sonnen- und Regenschutz
- Primaloft-Hose
- Daunenjacke
- Buff (Stoffschlauch, als Schal oder Mütze verwendbar)
- Mütze
- Handschuhe dünn
- Handschuhe warm (nicht gebraucht)
- Regenhose
- Gore-Tex Jacke
- Schirm
- Sonnenhut
- Sonnencreme
- Sonnenbrille
Navigation
- iPhone + App White Risk
Offlinekarte Korsika mit GPS und Hangneigung.
Achtung: Die Wegführung ist teilweise veraltet. - Wanderführer GR 20 von Rother.
Die Kartenausschnitte, Zeit- und Kilometerangaben, sowie das Höhenprofil sind sehr nützlich. Viele Informationen sind jedoch für die Nebensaison irrelevant (Bergeries - bewirtschaftete Alpen, Wasserquellen, ...). Für einen allfälligen Tourabbruch werden für jede Etappe Ein- und Ausstiegsrouten beschrieben.
Da ich von Süden nach Norden gewandert bin, würde ich das nächste Mal einen Führer kaufen, welcher auch von Süden nach Norden geht. - IGN Karte GR 20 Traversée de la Corse (1:50'000)
Die Karte hat sich nicht bewährt, da der Weg zu breit eingezeichnet ist und die Schraffuren des Terrains im Gebirge zu wenig präzise sind. - App Meteo France
Wetterbericht und Lawinenbulletin - Solaranlage + Powerbank
10W PV-Leistung und 13Ah
Statt der App White Risk und der physischen IGN Karte GR 20 Traversée de la Corse (1:50'000) würde ich heute stattdessen die App IGN Rando und die App OutDoors GPS France ausprobieren, da beide IGN-Offlinekarten anbieten. Auf eine physische Backup-Karte würde ich verzichten. Die Ausschnitte im Führer reichen im Notfall aus.
Sicherheitsausrüstung
- Wanderstöcke (fixe Länge - extra leicht)
Notwendig, insbesondere für die Schneefelder - Steigeisen (Petzl extra leicht)
Ohne Steigeisen hätte ich abbrechen müssen - Eispickel (Camp extra leicht)
Wenig gebraucht, doch wann ich ihn benutzte, dann war ich sehr froh darum - Apotheke
Essen
In den unbewarteten Hütten des schweizerischen Alpenclubs zuhause gibt es meist Reste von Vorgänger:innen. Ich dachte, dies wird in den Refuges auch der Fall sein. Doch abgesehen von einem Pack Hörnli fand ich keine Esswaren.
Der Plan ging trotzdem auf:
- Netterweise hat mir eine tschechische Familie im Refuge de Prati viel Essen geschenkt.
- Im Hotel Restaurant auf dem Col de Vizzavona wurde ich als der erste Gast der Saison bewirtet (Foto). Die überbackenen Auberginen und zwei Schüsseln Salat waren sehr lecker!
- Zwei Tage bevor ich Castellu di Vergio passierte, öffnete das Restaurant die Tore (Kantinen-Style). Es gab auch ein paar Produkte des Grundbedarfs wie Thunfischdosen oder Pasta zu kaufen. Ich beschränkte mich allerdings auf ein riesiges Pack Canistrelli – korsische Cantuccini – welches ich noch am gleichen Abend aufass.
- In Station d'Asco Stagnu plünderte ich einen Selecta-Automaten mit Süssigkeiten.
Essen
- Jetboil Kocher + 240gr Gas
nur 1x gebraucht - es wäre gut ohne gegangen - Taschenmesser
- Trekking-Plastiklöffel (keine Gabel)
- 2x 1.5L Pet-Flaschen
- Ziploc-Säcke für offene Packungen
- 5 Feuerzeuge
Frühstück
- Haferflocken
- Couscous (zum Zmorge)
- 4 Teebeutel / Tag für Zmorge und Znacht
Lunch
- Brot, Früchte und Saucisson für die ersten Tage
- Nüsse
- Essen der tschechischen Familie: Brot, Salami, Käse, Streichwurst
- 2x Restaurant: Col de Vizzavona, Castellu di Vergio
Znacht
- Hörnli
- Fertig-Risotto (Coop oder Migros)
- Pasta al Arabbiata (Migros gefriergetrocknet)
- Chäshörnli (Migros gefriergetrocknet)
- Asia Fertignudeln
- Beutel-Minestrone + Hörnli
- Beutel-Kürbiscremesuppe mit Ingwer
- Beutel-Tomatensuppe
Das Kartoffelstockpulver und die Polenta haben mir nicht geschmeckt. Das Milchpulver war auch nicht nötig.
Schlafen und Kleinmaterial
- Aufblasbare Iso-Matte (kurz, klein und leicht)
- Biwaksack
- Schlafsack
- Stirnlampe
- Tape (Einsatz für Körper und Material)
- Kabelbinder
- 10m dünne Reepschnur
- Lippenbalsam (mein Favorit: Strongness)
- Zahnbürste, -pasta, -seide
- Microfaserhandtuch klein
- GPS-Uhr
Super angenehm zur Navigation, da im Führer die Etappen mit Kilometerangaben versehen sind. - kleines iPhone-Stativ (vergessen)
- Taschentücher (überflüssig -> WC-Papier)
- Anzündwürfel: Überflüssig, da das Holz in den Refuges meist feucht war und zudem nie ein Beil zum Spriessli schlagen vorhanden war.
Nützliche Infos
Routenwahl
Ich habe die Etappen fortlaufend geplant. Nach anstrengenden Etappen habe ich zur Erholung eine kurze gemacht. Zudem versuchte ich zu vermeiden, an Orten zu übernachten, welche an Autostrassen liegen (Col de Bavella, Refuge de Capannelle, Vizzavona, Col de Vergio, Haut Asco).
Gerne hätte ich ein paar Gipfel mehr gemacht, doch auf Grund des Schnees blieb ich mehr als geplant auf der Original-Route. Ich war damit sehr zufrieden, doch folgendes würde ich nun anders machen:
- Etappe 3: Ich würde vom Monte Incudine aus über die Alternativroute direkt zum Refuge d'Usciolu gehen.
- Etappe 7: Da ich am Vortag im Schnee ziemlich gelitten hatte, hatte ich mich für die Talroute entschieden. Vom Refuge de Patra Piana aus konnte ich jedoch sehen, dass es auf der Bergroute fast keinen Schnee gab.
In welche Richtung?
- Im Nordteil liegt mehr Schnee. So gibt es eine gute Woche mehr Zeit für die Schneeschmelze
- Im alpinen Norden ist mein Rucksack leichter (Essen)
- Weniger Sonne in den Augen
- Die Solarpanels hinten am Rucksack haben einen besseren Wirkungsgrad ;-)
Wetter
Die Wetterprognose von Meteo France war für den kommenden Tag sehr treffsicher. Darüber hinaus war sie zum Glück jedoch ziemlich unzuverlässig. Denn sie sagte während 10 Tagen voraus, dass in 3 Tagen eine Schlechtwetterfront komme, die schliesslich erst am letzten Tag kam.
Am zweiten Tag gab es im Nordteil 30 cm Neuschnee. Im Süden zum Glück nur Regen. Dieser Schnee führte zu einer Erhöhung der Lawinengefahr von "Gering" auf "Erheblich".
Das Lawinenbulletin ist in der Meteo France App verfügbar und erhält 1x am Tag ein Update.
EtappenInklusive aller Verirrungen und kleineren Pausen
GPS Tracks
Etappe 1
Conca
Rfg de Paliri
Etappe 2
Rfg de Paliri
Rfg d'Aisnau
Etappe 3
Rfg d'Aisnau
Rfg d'Usciolu
Etappe 4
Rfg d'Usciolu
Rfg de Prati
Etappe 5
Rfg de Prati
Rfg d'E Capanelle
Etappe 6
Rfg d'E Capanelle
Rfg de l'Onda
Etappe 7
Rfg de l'Onda
Rfg de Petra Piana
Etappe 8
Rfg de Petra Piana
Rfg de Manganu
Etappe 9
Rfg de Manganu
Rfg de Ciottulu
Etappe 10
Rfg de Ciottulu
Rfg de Tighjettu
Etappe 11
Rfg de Tighjettu – Monte Cinto
Station d'Ascu Stagnu
Etappe 12
Station d'Ascu Stagnu
Rfg de Carrozzu
Etappe 13
Rfg de Carrozzu
Calenzana
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