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GR 20
Frühling 2022

GR 20

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Übersicht

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Dieser Bericht beschreibt meine Begehung des GR 20 in Korsika im April / Mai 2022. Ich möchte damit Interessierten und Nachahmer:innen einen Einblick in mein Abenteuer geben. Denn die Begehung des GR 20 ausserhalb der Saison ist nicht üblich und deshalb sind Informationen dazu spärlicher.

Ich habe mich aus folgenden Gründen entschieden, den GR 20 ausserhalb der Saison zu begehen. Einerseits bin ich gerne alleine und in einsamen Gebieten unterwegs. Andererseits verfüge ich über genügend Trekking-Erfahrung, die mir die nötige innere Sicherheit gibt. Im April/Mail liegt nämlich in hohen Lagen noch Schnee, durch den ich mich ab und zu kämpfen musste.
Zudem ist man komplett auf sich alleine gestellt. Während der dreizehn Tage ist mir lediglich ein einziger Wanderer entgegen gekommen, der den ganzen GR 20 beging. Auch in Hütten ist man auf sich selber gestellt. Sämtliche Hütten sind noch nicht bewartet. So musste ich den gesamten Proviant mittragen.
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Im ersten Teil Unterwegs zeige ich meine Eindrücke anhand von 20 Fotos. 

Danach gebe ich in  Leben im Refuge einen Einblick in das tägliche Leben in den Refuges ausserhalb der bewirtschafteten Zeit.

In der Vorbereitungsphase habe ich viele Blogs und Diskussionsforen gelesen. So habe ich viele nützliche Informationen für die Planung erhalten und möchte etwas zurückgeben: Die beiden letzten Kapitel Packliste und Nützliche Infos sind für diejenigen Leser:innen gedacht, welche sich überlegen, den GR 20 selber zu begehen. 

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Unterwegs

Am Morgen um 8 Uhr bin ich mit der Fähre in Porto Veccio angekommen. Gestärkt durch ein kleines Frühstück in einem Strassenkaffee machte ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Mitfahrgelegenheit zum Ausgangsdorf  Conca. Da es zu dieser Jahreszeit keinen öffentlichen Verkehr auf der Insel gibt, versuchte ich es mit Autostopp. 

Das ging überraschend einfach. Die Korsen sind super nett. Vier Autofahrer:innen nahmen mich trotz der noch nicht ausgestandenen Corona-Pandemie jeweils ein Stück mit. So konnte ich um 13 Uhr mit der ersten Etappe starten. 
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Etappe 2

Eigentlich möchte ich von Col de Bavella zum Refuge d'Asinau die Bergroute über die Aiguilles de Bavella nehmen. Doch der Regen zwingt mich zu einer vierstündigen Pause im Restaurant in Col de Bavella, in dem ich mich selbst samt den nassen Kleidern und dem Schlafsack am warmen Kaminfeuer trockne.


Leider bin ich mit einem groben Anfängerfehler in den Tag gestartet:

Die Wetterprognose am Vortag lautete, dass nach einem heftigen Regenschauer in der Nacht kein weiterer Niederschlag zu erwarten sei. Als dann die ersten Tropfen fallen, gehe ich davon aus, dass dies auch die letzten Tropfen seien, und verzichte darauf, das Gepäck im Rucksack wasserdicht einzupacken. Doch der Regen hörte an diesem Tag nicht mehr auf und so bin ich komplett durchnässt, als ich im Restaurant ankomme.

Nachdem ich alles getrocknet und diesmal wasserdicht eingepackt habe, entschliesse ich mich für den Original-Weg und werde mit einen märchenhaften Nadelwald belohnt.
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Etappe 3

Am nächsten Tag steige ich zum Monte Incudine auf und komme dabei zum ersten Mal mit korsischem Schnee in Berührung.

Der Regen vom Vortag hat die Felsplatten mit schönen, aber gefährlichen Eisflächen überzogen.
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Etappe 4

Blick zurück in Richtung Monte Incudine am Horizont.
Im Schnee sind keine Spuren von anderen Wanderern zu finden.
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Blick vorwärts ins Monte Renoso Gebirge.

Ich plante, die Route über den Monte Renoso zu nehmen. Doch der Schnee macht mir schon bei der heutigen Etappe zu schaffen! Ich sinke bis zur Hüfte ein. Unter dem Schnee befinden sich oft nasse und glatte Granitplatten, die gerade in abschüssigem Gelände gefährlich sein können. Denn das Schmelzwasser bildet mit dem Schnee zusammen eine richtig rutschige Masse.

Und zudem warnt das Lawinenbulletin mit der Stufe "erheblich". So entscheide ich mich für die Normal-Route und verzichte auf den Umweg über den Monte Renoso. Auch weil ich alleine unterwegs bin, möchte ich keine unnötigen Risiken eingehen.
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Blick zurück in Richtung Monte Furmicula.

Der Weg schlängelt sich zwischen der Ost- und der Westseite der Krete hin und her. 

Am Morgen ist jeweils der Himmel noch wolkenlos. Gegen Mittag kommen von Westen her Wolken und bleiben am Grat hängen. Dieses Phänomen beobachte ich auch in den kommenden Tagen.
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Am frühen Nachmittag erkenne ich das Refuge de Prati (grünes Dach) zwischen den Wolken.

Nachdem ich am Vortag über 22 Kilometer zurückgelegt habe, bin ich froh, als ich das Tagesziel nach bereits 10 Kilometern sehe.
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Etappe 5

Der Weg ist sehr abwechslungsreich. In tieferen Lagen führt er über bequeme Pfade durch die Wälder.
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Etappe 6

Beim Aufstieg zur Crête de Muratello sinke ich bei jedem Schritt bis über die Knie in den Schnee ein.

Das ist extrem anstrengend und ich benötige für den letzten Kilometer ganze eineinhalb Stunden!
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Etappe 7

Blick vom Refuge de Petra Piana auf den Monte d'Oro
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Etappe 8

Die Etappe zwischen dem Refuge de Petra Piana und dem Refuge de Manganu ist ein grosses Highlight. Sie gehört mit den drei Seen Lac de Rinoso, Lac de Melo (im Bild rechts gross) und Lac de Capitello (im Bild links klein) und dem atemberaubenden Bergpanorama zu den schönsten Abschnitten der Tour.

Die Route quert vor dem Berg Punta alle Porta ein steiles Schneefeld, bevor sie dann über die Brèche de Capitello ins nächste Tal absteigt.

Als ich dies erkenne, weiss ich bereits, dass meine Steigeisen heute zum ersten Mal zum Einsatz kommen werden.
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Doch als ich in der Brèche de Capitello ankomme, sind vom Westen her bereits Wolken aufgezogen und hüllen die Landschaft um mich in ein dichtes Grau.

Dank den Wegmarkierungen, den Spuren, den Steinmannli und dem GPS kann ich mich gut orientieren und komme sicher weiter.
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Etappe 9

Eigentlich hätte ich gerne meine Ferien in Norwegen verbracht, kommt mir in den Sinn, als ich durch diese von Gletschern abgeschliffene Landschaft wandere.

Ja, es fühlt sich tatsächlich an wie in Norwegen. Ich hätte eine solche landschaftliche Vielfalt hier im Mittelmeergebiet nicht erwartet.
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Etappe 11

An diesem Morgen bin ich bereits um 6.30 Uhr vom Refuge Tighiettu abmarschiert, damit ich möglichst viel Strecke im noch harten Schnee zurücklegen kann.

Ich erreiche bald die Schneegrenze. Der Schnee hier am Westhang ist dank einer klaren Nacht durchgefroren und ich kann mit den Steigeisen bequem direkt in Richtung Punta Crucetta hochspazieren. 

Kurz vor dem Punta Crucetta gibt es auf dem Nordgrat allerdings eine grosse steile Schneewächte, über die ich mich nicht zu gehen traue. Ein bisschen südlich in Richtung Bocca Crucetta finde ich dann zum Glück einen steilen, aber begehbaren Übergang. Dort bin ich um den Eispickel sehr froh.

Die Markierungen auf dem Weg vom Pointe des Eboulis zum Monte Cinto sind leider eingeschneit. Da sich in diesem steilen Gelände Schnee- und Felsbänder abwechseln, ist es schwierig, einen geeigneten Weg zu finden. Wahrscheinlich würde mir jetzt eine detaillierte 1:25'000 IGN-Karte das Leben viel einfacher machen.

Auf dem Rückweg beim Abstieg vom Monte Cinto konnte ich dann von oben herkommend die optimale Route besser sehen. Deshalb deckt sich der GPS-Track des Aufstiegs nicht mit jenem des Abstiegs.




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Blick auf den Gipfel des Monte Cinto. 
Höchster Berg von Korsika - 2706 m
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Etappe 12

Blick zurück zum Monte Cinto Massiv.

Die Abstiegsroute vom Gipfel des Monte Cinto zum Refuge Asco Stagnu führt über ein langes, steiles Schneefeld. Ich bin einmal mehr um den Eispickel froh, da es hier bis zu 45° steil ist.

Danach führt der Weg über eine längere Strecke quer zum Hang, was für die Knie sehr anstrengend ist.
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Abstieg entlang des Bachs Spasimata.
Die hohen Granitwände wirken kraftvoll und majestätisch.
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Etappe 13

Der Abstieg durch die abgebrannten und vernebelten Wälder nach Calenzana kommt mir sehr gespensterhaft vor.
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Nach 13 Tagen, 190 Kilometern und 11'500 Höhenmetern komme ich, erleichtert um ein paar Kilo Körpergewicht, dafür mit mehr Bart und viel mehr Bräune in Calenzana an. 

Ich bin extrem glücklich! Glücklich, dass ich alle Herausforderungen dieses Abenteuers meistern konnte. Erfüllt von vielen tollen Eindrücken in einsamer Natur. Und dankbar, dass ich all dies erfahren durfte und ich es ganz alleine bis hierher geschafft habe.

Es folgt der Teil Leben im Refuge.
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Leben im Refuge

Die Refuges sind sehr unterschiedlich ausgebaut. Gewisse sind sehr offen und hell, während andere älter, kleiner und ein bisschen muffig sind.

Doch eigentlich ist es einfach wahnsinnig toll, dass Parc Naturel Régional de Corse (PNRC) die Hütten ausserhalb der Saison offen lässt und man diese nutzen darf - Danke!

In den Refuges gibt es jeweils einen Tresor, in welchen das Geld für die Übernachtung reingeworfen werden kann. Da ich zu wenig Bargeld dabeihatte, schickte ich danach einen Check zur PNRC.

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In den meisten Refuges ist Gas zum Kochen vorhanden (siehe Nützliche Infos). Meist gibt es auch Pfannen und Besteck.
Aus hygienischen Gründen war ich jedoch froh, mein eigenes Kochgeschirr dabei zu haben.
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Für den Fall, dass kein Gas vorhanden sein sollte, hatte ich einen kleinen Gaskocher dabei.

Er kam nur vor dem geschlossenen Refuge d'Asinau zum Einsatz.
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Zmorge-Tee im Refuge de l'Onda nach einer Nacht unter dem Sternenhimmel.
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Die Duschen der Refuges waren nicht in Betrieb.

Bei den meisten Refuges gibt es jedoch einen Bach (hier Refuge de Manganu) oder einen Brunnen mit erfrischendem Schmelzwasser, auch zum Trinken oder zum Kochen (siehe Nützliche Infos).


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Ich habe das Wasser jeweils direkt vom Brunnen oder aus dem Bach getrunken.

Einen Filter hatte ich nicht dabei. Da ich keine gesundheitlichen Probleme hatte, würde ich es wieder so machen, zumindest in der Vorsaison, solange kein Vieh und kaum Menschen unterwegs sind.

Auch unterwegs gibt es viele Schmelzwasserbäche, so dass ich selten mehr als 2-3 dl Wasser mit mir trug.
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Die Refuges haben jeweils einen Schlafraum mit etwa 30 Liegeplätzen. Matratzen sind zwar vorhanden, Schlafsäcke oder Decken jedoch nicht.

Ich war meist alleine. In 8 der 12 Übernachtungen hat mir niemand Gesellschaft geleistet.
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Als ich am Abend im stürmenden, strömenden Schneeregen im Refuge d'Asinau ankomme, ist meine Stimmung auf dem Nullpunkt: Die Hütte ist verbarrikadiert.

Schliesslich kann ich mir mit Baumaterial – vor allem  Mehrschicht-Holz-Platten – ein Notlager unter der Hütte einrichten.

Es ist hier allerdings so eng, dass ich nicht einmal auf der Seite schlafen kann. Aber immerhin habe ich einen geschützten Ort für die Nacht gefunden.
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Als ich am Abend im stürmenden, strömenden Schneeregen im Refuge d'Asinau ankomme, ist meine Stimmung auf dem Nullpunkt: Die Hütte ist verbarrikadiert.

Schliesslich kann ich mir mit Baumaterial – vor allem Mehrschicht-Holz-Platten – ein Notlager unter der Hütte einrichten.

Es ist hier allerdings so eng, dass ich nicht einmal auf der Seite schlafen kann. Aber immerhin habe ich einen geschützten Ort für die Nacht gefunden.
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Übernachtung im Refuge de Petra Piana auf ca. 1'850 Meter mit Blick auf den Sonnenaufgang.

Meine Daunenjacke, Wärmehose, Mütze und lange Unterwäsche geben mir im Schlafsack auch bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt schön warm.

Insgesamt drei Mal habe ich draussen geschlafen, wobei ich jedoch in der letzten Nacht um 2 Uhr nachts vom Regen geweckt wurde.
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Packliste

Mein Ziel war, möglichst leicht unterwegs zu sein. Ich habe deshalb einerseits wenig und andererseits leichte Ausrüstung mitgenommen. Mit einem Gewicht von 17 kg bin ich in der Schweiz gestartet, wobei 5 kg davon Essen waren. 

In Porto Veccio habe ich mich mit frischen Früchten, Brot und Saucisson für die ersten Tage eingedeckt, womit ich in Conca etwa 19-20 kg auf dem Rücken hatte.

Im gebirgigeren Nordteil hatte ich dann weniger als 15 kg zu tragen.

Eigentlich alles habe ich auf der Reise verwendet. Gefehlt hat mir nichts, ausser vielleicht einem kleinen Handystativ für Fotos mit Selbstauslöser :-). Für die Selfies fixierte ich das Handy jeweils mit Steinen.

Die konkreten Produktempfehlungen sollen keine Kaufempfehlung sein. Die Notizen sind für mich, damit ich für eine nächste Tour weiss, was sich bewährt hat.
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  • 80L Rucksack + Regenüberzug
  • Wanderschuhe (unbedingt wachsen)
  • Hose synthetisch dünn (Decathlon)
  • Gurt
  • 2x Paar Wandersocken (TK1)
  • 2x enganliegende Boxershorts (Trunks) synthetisch
  • T-Shirt kurz
  • Thermo-Shirt lang
  • Thermo-Unterhose lang
  • Windstopper-Jacke

  • 4 wasserdichte Packsäcke
  • WC-Papier + Feuerzeug 
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  • Primaloft-Hose
  • Daunenjacke
  • Buff (Stoffschlauch, als Schal oder Mütze verwendbar)
  • Mütze
  • Handschuhe dünn
  • Handschuhe warm (nicht gebraucht)
  • Regenhose
  • Gore-Tex Jacke
  • Schirm
  • Sonnenhut
  • Sonnencreme
  • Sonnenbrille
Alle Kleidung zusammen ergibt genau zwei komplette Sets zum Anziehen. Falls während eines Regentages die ganze angezogene Kleidung (Hose, T-Shirt, Windstopper, Gore-Tex Jacke) nass werden sollte, so hatte ich für die Nacht  eine zweite trockene Garnitur (2. Unterhose, Thermounterhose, Primaloft-Hose, Thermoshirt lang, Daunenjacke, 2. Sockenpaar).
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Zur Planung und Navigation hatte ich folgende Hilfsmittel dabei:
  • iPhone + App White Risk 
    Offlinekarte Korsika mit GPS und Hangneigung.
    Achtung: Die Wegführung ist teilweise veraltet.

  • Wanderführer GR 20 von Rother.
    Die Kartenausschnitte, Zeit- und Kilometerangaben, sowie das Höhenprofil sind sehr nützlich. Viele Informationen sind jedoch für die Nebensaison irrelevant (Bergeries - bewirtschaftete Alpen, Wasserquellen, ...). Für einen allfälligen Tourabbruch werden für jede Etappe Ein- und Ausstiegsrouten beschrieben.
    Da ich von Süden nach Norden gewandert bin, würde ich das nächste Mal einen Führer kaufen, welcher auch von Süden nach Norden geht.

  • IGN Karte GR 20 Traversée de la Corse (1:50'000)
    Die Karte hat sich nicht bewährt, da der Weg zu breit eingezeichnet ist und die Schraffuren des Terrains im Gebirge zu wenig präzise sind.

  • App Meteo France
    Wetterbericht und Lawinenbulletin

  • Solaranlage + Powerbank
    10W PV-Leistung und 13Ah
Zur Etappenvorbereitung habe ich den Führer genommen. Unterwegs habe ich hauptsächlich mit der White Risk-App navigiert.

Statt der App White Risk und der physischen IGN Karte GR 20 Traversée de la Corse (1:50'000) würde ich heute stattdessen die App IGN Rando und die App OutDoors GPS France ausprobieren, da beide IGN-Offlinekarten anbieten. Auf eine physische Backup-Karte würde ich verzichten. Die Ausschnitte im Führer reichen im Notfall aus.
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  • Wanderstöcke (fixe Länge - extra leicht)
    Notwendig, insbesondere für die Schneefelder

  • Steigeisen (Petzl extra leicht)
    Ohne Steigeisen hätte ich abbrechen müssen

  • Eispickel (Camp extra leicht)
    Wenig gebraucht, doch wann ich ihn benutzte, dann war ich sehr froh darum

  • Apotheke

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Da ich ausserhalb der Saison unterwegs war und deshalb die Läden geschlossen waren, bin ich davon ausgegangen, dass ich die Vorräte unterwegs nicht aufstocken kann. Deshalb habe ich Proviant für 12 Tage (Diät-Rationen) mitgenommen, in der Hoffnung, weiteres Essen auf dem Weg auftreiben zu können.

In den unbewarteten Hütten des schweizerischen Alpenclubs zuhause gibt es meist Reste von Vorgänger:innen. Ich dachte, dies wird in den Refuges auch der Fall sein. Doch abgesehen von einem Pack Hörnli fand ich keine Esswaren.

Der Plan ging trotzdem auf:
  • Netterweise hat mir eine tschechische Familie im Refuge de Prati viel Essen geschenkt.

  • Im Hotel Restaurant auf dem Col de Vizzavona wurde ich als der erste Gast der Saison bewirtet (Foto). Die überbackenen Auberginen und zwei Schüsseln Salat waren sehr lecker!

  • Zwei Tage bevor ich Castellu di Vergio passierte, öffnete das Restaurant die Tore (Kantinen-Style). Es gab auch ein paar Produkte des Grundbedarfs wie Thunfischdosen oder Pasta zu kaufen. Ich beschränkte mich allerdings auf ein riesiges Pack Canistrelli – korsische Cantuccini – welches ich noch am gleichen Abend aufass. 

  • In Station d'Asco Stagnu plünderte ich einen Selecta-Automaten mit Süssigkeiten. 
Dank diesen Umständen waren zum Glück keine Diät-Portionen nötig.

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Infrastruktur
  • Jetboil Kocher + 240gr Gas
    nur 1x gebraucht - es wäre gut ohne gegangen
  • Taschenmesser
  • Trekking-Plastiklöffel (keine Gabel)
  • 2x 1.5L Pet-Flaschen
  • Ziploc-Säcke für offene Packungen
  • 5 Feuerzeuge

Frühstück

  • Haferflocken
  • Couscous (zum Zmorge)
  • 4 Teebeutel / Tag für Zmorge und Znacht

Lunch
  • Brot, Früchte und Saucisson für die ersten Tage
  • Nüsse
  • Essen der tschechischen Familie: Brot, Salami, Käse, Streichwurst
  • 2x Restaurant: Col de Vizzavona, Castellu di Vergio

Znacht
  • Hörnli
  • Fertig-Risotto (Coop oder Migros)
  • Pasta al Arabbiata (Migros gefriergetrocknet)
  • Chäshörnli (Migros gefriergetrocknet)
  • Asia Fertignudeln
  • Beutel-Minestrone + Hörnli
  • Beutel-Kürbiscremesuppe mit Ingwer
  • Beutel-Tomatensuppe
Das gefriergetrocknete Essen ist eine gute Abwechslung. Auf der nächsten Tour werde ich jedoch mehr Grundnahrungsmittel wie beispielsweise  Quinoa, Couscous oder Soja-Flocken... mitnehmen.

Das Kartoffelstockpulver und die Polenta haben mir nicht geschmeckt. Das Milchpulver war auch nicht nötig.
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  • Aufblasbare Iso-Matte (kurz, klein und leicht)
  • Biwaksack
  • Schlafsack
  • Stirnlampe
  • Tape (Einsatz für Körper und Material)
  • Kabelbinder
  • 10m dünne Reepschnur

  • Lippenbalsam (mein Favorit: Strongness)
  • Zahnbürste, -pasta, -seide
  • Microfaserhandtuch klein
  • GPS-Uhr
    Super angenehm zur Navigation, da im Führer die Etappen mit Kilometerangaben versehen sind.
  • kleines iPhone-Stativ (vergessen)
  • Taschentücher (überflüssig -> WC-Papier)
  • Anzündwürfel: Überflüssig, da das Holz in den Refuges meist feucht war und zudem nie ein Beil zum Spriessli schlagen vorhanden war.
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Nützliche Infos

Meine Route war insgesamt etwa 190 km lang, umfasste ca. 11'500 Höhenmeter und ich benötigte dafür 13 Tage.

Ich habe die Etappen fortlaufend geplant. Nach anstrengenden Etappen habe ich zur Erholung eine kurze gemacht. Zudem versuchte ich zu vermeiden, an Orten zu übernachten, welche an Autostrassen liegen (Col de Bavella, Refuge de Capannelle, Vizzavona, Col de Vergio, Haut Asco).

Gerne hätte ich ein paar Gipfel mehr gemacht, doch auf Grund des Schnees blieb ich mehr als geplant auf der Original-Route. Ich war damit sehr zufrieden, doch folgendes würde ich nun anders machen:
  • Etappe 3: Ich würde vom Monte Incudine aus über die Alternativroute direkt zum Refuge d'Usciolu gehen.

  • Etappe 7: Da ich am Vortag im Schnee ziemlich gelitten hatte, hatte ich mich für die Talroute entschieden. Vom Refuge de Patra Piana aus konnte ich jedoch sehen, dass es auf der Bergroute fast keinen Schnee gab.



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Ich habe mich aus folgenden Gründen für eine Begehung von Süd nach Nord entschieden:
  • Im Nordteil liegt mehr Schnee. So gibt es eine gute Woche mehr Zeit für die Schneeschmelze

  •  Im alpinen Norden ist mein Rucksack leichter (Essen)

  • Weniger Sonne in den Augen

  • Die Solarpanels hinten am Rucksack haben einen besseren Wirkungsgrad ;-)
Die Richtung hat sich sehr bewährt und ich würde es wieder so machen.
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Ich hatte sehr gutes Wetter. Nur am zweiten und dreizehnten Tag hat es ununterbrochen geregnet. Es gab auch andere Tage mit Regen, da war ich jedoch bereits im Trockenen. 

Die Wetterprognose von Meteo France war für den kommenden Tag sehr treffsicher. Darüber hinaus war sie zum Glück jedoch ziemlich unzuverlässig. Denn sie sagte während 10 Tagen  voraus, dass in 3 Tagen eine Schlechtwetterfront komme, die schliesslich erst am letzten Tag kam.

Am zweiten Tag gab es im Nordteil 30 cm Neuschnee. Im Süden zum Glück nur Regen. Dieser Schnee führte zu einer Erhöhung der Lawinengefahr von "Gering" auf "Erheblich". 

Das Lawinenbulletin ist in der Meteo France App verfügbar und erhält 1x am Tag ein Update.


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Bei Fragen und Feedback stehe ich dir gerne zur Verfügung:
mokaspar (at) gmail.com
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